Die reale Welt
scheint im Kino momentan nicht mehr stattzufinden. Elfen, Zwerge,
kleine Zauberschüler, Verrückte und natürlich Geister
haben die Leinwände übernommen. Nachdem erst letzte Woche
Nicole Kidman in The Others übersinnliche Erfahrungen gemacht
hat, sind nun also ganze 13 übersinnliche Gestalten in einem
Film unterwegs.
Schon in der
ersten Szene lernen wir: Es gibt Geister, und wenn man sie jagt,
können sie sehr ungemütlich werden. Bei der blutigen,
aber letztlich erfolgreichen Jagd segnet leider der Auftraggeber
Cyrus Kriticos (F. Murray Abraham mit einer kleinen Rolle, aber
einer feinen Vorstellung) das Zeitliche. Dessen Neffe Arthur und
seine Kinder erben das Anwesen des Exzentrikers. Auf ihrer ersten
Tour durch das Haus werden sie vom Geisterjäger Dennis Rafkin
und einem Anwalt begleitet.
Die pompöse
Unterkunft ist vollständig aus Glas gebaut, voll gestopft mit
mysteriösen Zeichen an den Wänden, ebensolchen Apparaten
- und 12 Geistern. Als diese aus ihren Gefängnissen freigelassen
werden, entpuppt sich das Haus als riesige Falle für die kleine
Familie.
Wie schon in
The Glass House ist der eigentliche Star des Filmes die Architektur.
Das Haus entpuppt sich als riesige Maschine. Die Glaswände
sind mit Bannzeichen beschriftet, verschieben sich beständig
und locken die Besetzung in Falle um Falle. Offenbar ist der verstorbene
Onkel Cyrus doch nicht der nette Erblasser, sondern verfolgt einen
eigenen Plan, der nichts Gutes ahnen lässt.
13 Geister
vereint Elemente einiger Vorbilder. Die Ausweglosigkeit der Wege
durch das Haus, die anfängliche Planlosigkeit über den
Sinn des Ganzen und die beständige Veränderung des Umgebung
erinnern stark an den Film The Cube, in dem einige Menschen in einem
riesigen, sich beständig verändernden Würfel gefangen
sind, der mit tödlichen Fallen gespickt ist. In The Cube allerdings
dient das Ambiente als Grundlage für aufbrechende psychologische
Konflikte unter den Gefangenen, aus denen sich letztlich die Spannung
ergibt.
Im vorliegenden
Film dagegen wird Psychologisches ebenso wie Charakterentwicklung
konsequent vermieden. Das durchaus gelungene Ambiente dient nur
zur Aneinanderreihung von Geister-jagen-Menschen Szenen, die teils
blutig, teils effektbeladen sind. So sinkt der Film mehr und mehr
auf das Niveau eines B-Movies ab. Action statt Story ist die Devise.
Das alberne Ende nimmt man so schon fast mit Freude hin, endlich
ist die Show vorbei.
Horror-Fans
werden von den massentauglich gehaltenen Szenen enttäuscht
sein, Suspense-Freunde werden sowieso gelangweilt abwinken. So steht
der Film zwischen den Genres und verdirbt es sich mit allen Zuschauern.
Eine lahme Ente, zumindest aber zeitweise eine hübsch anzusehende.
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