Ocean´s
11 ist einer der Filme, die für einen Rezensenten sehr dankbar
sind. Schon nach gut 10 Minuten kann man anfangen, seine Kritik
zu formulieren und nach den verbleibenden 100 Minuten Film wird
man nichts ändern müssen. Denn eigentlich geht es gar
nicht um den großen Raub von 150 Millionen Dollar aus den
drei größten Casinos von Las Vegas. Es geht auch nicht
um Charaktere, Entwicklungen oder die Story.
Eigentlich
geht es nur darum, dass ein Regisseur und seine Stars einen Riesenspaß
daran hatten, dutzende Millionen Dollar gemeinsam zu verbraten.
George Clooney, Julia Roberts, Brad Pitt, Matt Damon und Andy Garcia
sind dabei nur die Speerspitze einer auch in der zweiten Reihe großartigen
Besetzung (unsere Klitschkos inklusive).
Und das war
es? Bei einem Film von Steven Soderbergh würde man doch eigentlich
mehr erwarten. Nach Die üblichen Verdächtigen, Traffic
und anderen kleinen Meisterwerken nun eine lockere Gaunerkomödie
ohne Tiefgang? Zugegeben, wenn man den Regisseur kennt, eine Umstellung.
Wer nur wegen dem Namen Soderbergh ins Kino möchte, sollte
sich das vielleicht noch einmal überlegen.
Wenn man den
Film mit einem Wort beschreiben müsste, käme nur eines
in Frage: cool! Die Charaktere sind cool, die Sprüche sind
cool, die Vorgehensweise ist cool und die Locations sind es auch.
Selbst der große Widersacher, Casinobesitzer Terry Benedict
(Garcia) ist cool. Jeder der Stars kriegt seinen großen Auftritt,
darf mindestens einmal der Obercoole sein.
Und so macht
es letztlich eigentlich gar nichts, dass außer Mannschaft
zusammenstellen, Plan ausarbeiten und Plan durchführen nichts
passiert, die Charaktere wenig entwickelt und in ihrer Motivation
auch nicht immer glaubwürdig sind und dass die Logik gelegentlich
auf der Strecke bleibt.
Man merkt Ocean´s
Eleven einfach an, dass der Film zum Spaß gemacht wurde. Regisseur
Soderbergh sagt selbst, er wollte einmal keine tiefen Probleme wälzen.
Stattdessen schwelgt er in Banalität. Halb Hollywood hat mitgeschwelgt.
Und die Kinobesucher werden sicherlich ebenfalls mitschwelgen. Denn
eines ist der Film auf jeden Fall: Richtig coole Unterhaltung!
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